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Große Mehrheit für faire Aufteilung der Erwerbs- und Sorgearbeit

Das Bündnis Sorgearbeit fair verteilen stellt anlässlich einer Tagung Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage vor.

Gestresste Frau mit Kind auf dem Arm kocht am Herd.
Frauen übernehmen nach wie vor einen deutlich größeren Teil der Haushalts- und Pflegearbeit. Vor allem in Haushalten mit Kindern. Foto: Antipina / Adobe Stock

In vielen Bereichen ist es noch ein weiter Weg bis zur Gelichstellung. Dazu zählen der Arbeitsmarkt, wo Frauen für gleiche Arbeit immer noch nicht den gleichen Lohn erhalten, aber auch das Private.

Sorge- und Care-Arbeit ist nach wie vor stark in Frauenhand. Der sogenannte Gender Care Gap, die Lücke in Bezug auf unbezahlte Sorge- und Hausarbeit zwischen den Geschlechtern, beträgt 52 Prozent, in Paarhaushalten mit Kindern sogar 83 Prozent.

Drei Viertel für gerechtere Verteilung

Diesen Zustand möchte eine große Mehrheit verändern. Das Bündnis Sorgearbeit fair teilen, zu dem auch der SoVD gehört, hat anlässlich seiner Fachtagung „Sorgearbeit – selbstverständlich weiblich? Close the Care Gap!“ eine repräsentative YouGov-Umfrage zu diesem Thema vorgestellt.

Auf die Frage, wie wichtig es ihnen sei, dass Frauen und Männer sich bezahlte Erwerbsarbeit und unbezahlte Sorgearbeit gleichmäßiger aufteilen, antworten 42 Prozent der Befragten mit „wichtig“ und 34 Prozent mit „sehr wichtig“.

„Für 76 Prozent der Deutschen ist die gleichmäßigere Verteilung von Erwerbs- und Sorgearbeit zwischen Frauen und Männern wichtig bis sehr wichtig. Das ist ein Handlungsauftrag an die Politik. Dem Ziel muss jetzt politische Priorität eingeräumt werden“, betonen die 26 Mitglieder des Bündnisses Sorgearbeit fair teilen.

Absprachen aus Koalitionsvertrag umsetzen

Mehr als die Hälfte der Befragten plädierte für die Einführung einer Lohnersatzleistung für pflegende Angehörige, Zustimmung gab es auch für geschlechtergerechte und familienorientierte, flexible Arbeitszeitmodelle. 36 Prozent sprechen sich für staatliche Zuschüsse für die Inanspruchnahme haushaltsnaher Dienstleistungen aus.

„Wir fordern die Bundesregierung auf, die im Koalitionsvertrag verankerten Maßnahmen, die die faire Verteilung unbezahlter Sorgearbeit voranbringen, auf die politische Agenda zu setzen und schnellstmöglich umzusetzen“, unterstreichen die Bündnismitglieder.